Vor wenigen Tagen habe ich das Buch von Robert Engele „Die Stadt von gestern. Entdeckungsreise durch das verschwundene Graz“ in der Landesbibliothek entdeckt. Da kam mir die Idee, meinen Block um eine Rubrik mit Buchrezensionen zu erweitern. Die erste Buchbesprechung widmet sich somit gleich dem Buch von Engele.
Robert Engele ist kein unbekannter. Er ist v. a. durch seine Tätigkeit als Redakteur der Kleinen Zeitung bekannt. Historisch interessiertes Publikum kennt ihn als Autor der Serien „Damals in Graz“ und später „Damals in der Steiermark“, die er zwischen 2008 und 2020 schrieb. „Die Stadt von gestern. […]“ ist nicht seine erste Publikation, die sich mit Graz beschäftigt. Zuvor sind u. a. „Graz. Eine Stadt in Bildern“ (2005) und „Damals in Graz. Eine Stadt erzählt ihre Geschichten“ (2010) erschienen.
„Die Stadt von gestern. […]“ hat Robert Engele 2020 im Styria Verlag veröffentlicht. Im Buch erzählt er in vier Kapiteln von seiner Geburtsstadt: „Die verschwundene Stadt“, „Der Alltag von Gestern“, „Wie alles immer schneller wurde“ sowie „Skandale und Seitenblicke an der Mur“. In den einzelnen Kapiteln wird u. a. von der Murvorstadt, den Ziegelherren, der Mautpflicht und den Verkehrsversuchen auf der Mur, in der Luft oder auf den Schienen erzählt. Vieles wird einem gut informierten Lesepublikum bekannt sein. Es sind keine neuen Forschungsergebnisse, die Engele in seinem Buch vorstellt. Das ist nicht sein Ziel. Vielmehr versucht er, Geschichtliches unterhaltsam zu vermitteln.
An Graz interessierte Leserinnen und Leser erfahren durch die vielen Informationen sicherlich etwas Neues. Oder wissen Sie, wie die Schmiedgasse als Sackgasse ausgesehen hat, wo sich das alkoholfreie Speisehaus von Johannes Udes oder das Karmeliterinnenkloster in der Neutorgasse befand? Falls Ihnen das schon bekannt ist, dann ist das Buch nichts für Sie. Allen anderen empfehle ich es. „Die Stadt von gestern […]“ ist leicht zu lesen und besticht durch viele Abbildungen, die das Beschriebene nicht nur im Kopf, sondern vor den Augen entstehen lässt. Wer es nicht kaufen will – der Preis liegt bei 27 Euro –, der findet das Buch in der Landesbibliothek.