Im Herbst 1976 beginnt die Zuschüttung des linksseitigen Mühlgangs. Im gleichen Zeitraum wird eine Studie zur einer möglichen Nutzung desselben in Auftrag gegeben. Der Sinn und Zweck dieser Studie ist ebenfalls das Formulieren von Gestaltungsvorschlägen.
Die Studie ist von Hubert Rieß im April 1977 im Auftrag des Magistrat der Stadt Graz herausgegeben worden. Sie ist heute in der Steiermärkischen Landesbibliothek einzusehen. Der Wunsch der Verfasser war, es zu zeigen, welche Chance eine Revitalisierung des Mühlganges für Graz sein kann. Sie denken dabei an eine Grünzone, die unterschiedliche Räume miteinander verbindet.
Die anschaulichen Grafiken zeigen Fuß- und Radwege, die sich an das Ufer des Mühlgangs anschmieden. Die Ufer selbst sind begrünt und die unterschiedlich gestalteten Zugänge zu ihnen bieten genug Raum für ein erholendes Verweilen. Beschattung erfolgt durch gepflanzte Bäume, wobei gleichzeitig an Wasser- und Buschpflanzen gedacht wird.
Die Revitalisierung des linken Mühlgangs wird als eine Alternative zu einer planlosen Stadterweiterung vorgestellt. Durch die Einbeziehung des Wassers wird auf klimatische, ästhetische, psychologische und funktionelle Vorteile hingewiesen, die die Lebensqualität in der Stadt erhöhen. Der „übelriechende, schwarze, uferlose, grundlose und abstoßende Mühlgang“ wäre so neu für die Stadt gewonnen.
Es wird ebenfalls auf eine zukünftige Nutzung des rechten Mühlgangs verwiesen, der wiederum zur Aufwertung von Lend und Gries führen könnte. Alles Geschichte, den der Plan wurde nicht umgesetzt. Stattdessen wurde der Mühlgang zugeschüttet. Der linksseitige Mühlgang als Energiespender für viele Betriebe hat seine Funktion verloren und eine neue wurde ihm nicht mehr zugetraut.