Als „Lost Place“ wird ein „vergessener Ort“ bezeichnet. Am Marktannerweg in Gösting ist so ein Ort zu finden. Hier befindet sich die Talstation des Sessellifts auf den Plabutsch.
Der Sessellift auf den Plabutsch wurde am 1. Mai 1954 eröffnet. Zuvor wurde eine ähnliche Anlage auf der Nordseite des Schöckls dem Tourismus freigegeben. Bereits am ersten Wochenende beförderte der Lift über 2000 Personen auf den Plabutsch. Die Anlage sollte bis zur ihrer Stilllegung im Jahre 1971 über 1.100.000 weiterer Gäste auf den Plabutsch befördern.
Ein trauriges Ereignis geschah am Ostermontag 1956. Kurz vor der Schließung der Anlage kam es zu einem Unfall: Nach dem Abschalten der Anlage, um das Einsteigen einem Gast zu erleichtern, löste sich die Bremse. Das führte dazu, dass die Betriebsgeschwindigkeit um das Fünffache beschleunigt wurde. Die Folge war, dass einige der Passagiere aus ihren Sitzen herausgeschleudert wurden. Bei dem Unfall verunglückte eine Mann tödlich, während mehrere Personen schwer verletzt wurden.
Trotz des Unglücks wurde der Sessellift einige Jahre weiterbetrieben. Im Verlauf der 1960er-Jahre verlor der Plabutsch jedoch als Ausflugsziel an Reiz. Die Besucher*innen-Zahlen waren rückläufig. Ein Grund hierfür war u.a. der Verfall der einzigen Straße auf den Plabutsch. Das wirkte sich wiederum auf das Hotel und das Restaurant aus, welche die Anziehungspunkte für den Tourismus waren. Damit ging das Interesse an der Liftstation zurück, die dann 1971 stillgelegt wurde.
Die Idee einer Plabutschgondel wurde 2018 wiederaufgegriffen. Bis 2022 hätte erneut eine Seilbahn den Plabusch den Grazerinnen und Grazern näher bringen sollen. Dieser Plan ist inzwischen Geschichte, so wie der Bürgermeister und Vizebürgermeister, die dieses Vorhaben vorgestellt haben. Übriggeblieben ist eine Ruine am Marktannerweg, die mit der Zeit ebenfalls verschwunden sein wird.
Siehe auch:
*Die Geschichte des Sessellifts auf den Plabutsch
* Graz: Pläne zur Plabutschgondel vorgestellt