Ein Kurzbesuch führte mich in die schlesische Hauptstadt Katowice (Kattowitz). Sie ist das wirtschaftliche Zentrum der Oberschlesien-Kohlenbecken-Metropole, die einen kommunalen Verband aus 41 Städten und Gemeinden mit mehr als zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern bildet.
Die Gegend um Katowice ist durch den Abbau von Kohle- und Erzlagerstätten geprägt. Historische Bauten zeugen von der industriellen Vergangenheit und neue Architektur von der gegenwärtigen wirtschaftlichen Wichtigkeit. An der Stadt (und der Region im Allgemeinen) lassen sich buchstäblich die Licht- und Schattenseiten einer wirtschaftlichen Veränderung ablesen, die vom Bedeutungsniedergang der Kohleindustrie geprägt ist.
Im gewissen Sinne ist das Schlesische Museum (Muzeum Śląskie) ein Symbol für die wirtschaftlich-kulturellen Schwerpunktverschiebungen. Es ist im „Bergwerk Katowice“ untergebracht, wo einst Bergbau betrieben worden ist. Für die Adaptierung der alten Gebäude wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Einstimmig wurde das Projekt der Architekten Riegler Riewe aus Graz zum Sieger erklärt. Der Bau begann 2011 und wurde 2014 abgeschlossen.
Diese Verortung der Stadt zwischen Alt und Neu bildet eine perfekte Kulisse für die Straßenfotografie. Natürlich spielt hierbei immer ein bisschen der Zufall eine Rolle. Das Wetter ist auch nicht zu unterschätzen. So wurden die Lichtverhältnisse meines Besuchstags durch immer wiederkehrende Wolkenbildung bestimmt. Im Großen und Ganzen bin ich jedoch sehr zufrieden mit meiner kurzen Sightseeing-Tour nach Katowice, die ich mit einem Übungsspaziergang in der Streetfotografie verbinden konnte.