Gerhard Pelko. Die Enge des Glücks. Eine Ausstellung im Grazer Rathaus

Ausstellung: Gerhard Pelko. Die Enge des Glücks, 2023

In der Fotogalerie des Grazer Rathauses ist bis 1. Dezember eine Ausstellung des steirischen Fotografen Gerhard Pelko zu sehen. Gezeigt werden Fotografien aus den Jahren 1974 bis 2023. Die Ausstellung versteht sich als eine Retroperspektive eines Altmeisters der Streetphotography. Der Schwerpunkt liegt dabei auf unveröffentlichten SW-Fotografien der letzten 50 Jahre.

Untergebracht ist die Schau im zweiten Stock des Rathauses. Sie ist nicht unbedingt leicht zu finden. Beim ersten Versuch bin ich gleich falsch abgebogen. Der zweite Versuch war jedoch erfolgreich. Am einfachsten ist, wenn das Büro von Robert Krotzer (KPÖ), Stadtrat für Gesundheit und Pflege, angesteuert wird. Die Ausstellung ist im Gang vor seinem Büro.

Ausstellung: Gerhard Pelko. Die Enge des Glücks, 2023

Ich muss zugeben, dass ich vorher den 1949 geborenen Fotografen nicht kannte. Aus dem einleitenden Text zur Ausstellung ist zu erfahren, dass er ebenfalls als Schriftsteller erfolgreich ist. Sein Buch „Gegenstimmen“ (2009) war sogar für den Europäischen Buchpreis nominiert. Seine Texte und Fotos sind in Camera Austria und Lichtungen erschienen. Kunstaffine Steirer*innen kennen ihn somit bestimmt.

An der Vinzenz-Muchitsch-Tafel führt der Weg zur Ausstellung vorbei, 2023

Im Grazer Rathaus wird eine überschaubare Zahl von überwiegend SW-Fotografien gezeigt. Ein Kennzeichen seiner Arbeiten ist, dass Pelko mit seinen Fotos auf unterschiedlichen Ebenen kommuniziert. Es sind nicht nur irgendwelche Personen, die bei einer nichtigen Handlung abgebildet werden. Diese Art von Fotos sind in Massen auf Instagram zu sehen. (Ich muss zugeben, meine Fotos sind noch stark in diesem Bereich einzuordnen). Vielmehr sucht er als Fotograf aktiv nach Zeichen und Symbolen. Diese setzt er in Beziehung zu den von ihm mit der Fotokamera eingefangenen Personen. Dadurch entstehen unterschiedliche Deutungsmöglichkeiten.

Sehenswert ist die Ausstellung auf jeden Fall. Nebenbei können die Gänge des Grazer Rathauses erkundet werden. Das ist interessant aber auch irgendwie peinlich. Der Gang im zweiten Stock scheint mir nicht geeignet für eine Ausstellung zu sein, die jemanden zu würdigen beabsichtigt. Das erinnert mich an eine Schulausstellung, wo Bilder von Schüler*innen im Gang zwischen Pflanzen und Türen zu sehen sind. Ein prominenterer Raum im Rathaus für solche Ausstellungen wäre schon wünschenswert.

Die Ausstellung ist noch bis 1. Dezember im Grazer Rathaus, Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr zusehen. Der Eintritt ist frei.

Aussicht aus dem Grazer Rathaus, 2023

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